Zum 60-jährigen Jubiläum der Christophoruskirche im Jahr 2013 wollen wir mit Ihnen eine kleine Zeitreise in die „Geschichte“ der Hummelsbütteler Christophorusgemeinde machen. Im Folgenden können Sie über die wichtigsten Ereignisse lesen. Zusammengetragen haben unsere Zeitreise Gerhild Krieger-Kopperschmidt und Klaus Thumann.

 

Wie kam die Christophorusgemeinde zu ihrem Namen?


Im Text der Grundsteinurkunde unserer Kirche vom 31. August 1952 lässt es sich nachlesen: "So soll unser Gotteshaus in seiner bescheidenen Form den Namen des Christophorus tragen, als Zeichen dafür, dass der Herr der Kirche gerade in seiner armen, schwachen Gestalt der stärkste Herr ist, dem wir im Angesichte aller anderen scheinbar so mächtigen Herren vertrauensvoll dienen wollen, so wie Christophorus im kleinen Kinde Jesus den stärksten Herr der Welt fand. Und es soll zugleich ein Zeichen dafür sein, dass der Dienst an Christus sich nicht nur vollzieht im sonntäglichen schönen Gottesdienst, sondern ebenso im unscheinbaren Alltag, so wie Christophorus in der entsagungsvollen täglichen Arbeit, die Pilger über den Fluß zu tragen, Christus diente."

Geschichte der Gemeinde

Gemeindebälle

Das Gemeindehaus hat u. a. im Saal einen neuen Fußbodenbelag erhalten. Bei seinem Anblick musste ich daran denken, wie viele Veranstaltungen der alte in über 50 Jahren ausgehalten hat. Lange bevor wir ein Gemeindehaus hatten, gab es viele unterschiedliche Kreise, die regelmäßig zusammen kamen. Einmal im Jahr wurde mit allen gemeinsam gefeiert. Die ersten Gemeindebälle fanden bei Randel statt. Dann wurden im Gemeindehaus rauschende Feste mit Livebands, mal festlich, mal locker als Kostümfest gefeiert. Lange hat Klaus Thumann federführend die Ausgestaltung der Räume übernommen, denn das konnte er von uns am besten. Peter-Henning Meier besorgte die Band und machte dann den Conferencier, was er am besten konnte. Ich selbst habe etwa zehnmal für Einkauf und Abrechnung gesorgt. Wir hatten fast immer einen Überschuss, von dem wir dann farbige Glühbirnen und Strahler u. a. zur Ausschmückung gekauft haben. In den 70er Jahren sank leider die Teilnehmerzahl und der Aufwand war nicht mehr zu verantworten. An einen Gemeindeball erinnere ich mich noch sehr deutlich. Es war im Jahr der Gründung von Nordelbien, an der unser Kirchenvorsteher Staatsrat Mestern entscheidend mitgewirkt hatte. Der Schriftsetzer Peter-Henning Meier hatte neben den Getränkekarten Flaschen-Etiketten entworfen. Es gab „Nordel-Bier“ und vorweg einen „klaren Mestern“. Rainer Beckmann

Die "Dänenbrücke"

Am 19. März 2015 stand im Hamburger Abendblatt ein Artikel mit der Überschrift: 200 Jahre alte „Dänenbrücke“ am Flughafen freigelegt. Das denkmalgeschützte Bauwerk war „vergraben und vergessen“. Nun hat die Kulturbehörde das 1798 errichtete Bauwerk als erhaltenswert eingestuft, sie soll vollständig restauriert werden.

Für uns Hummelsbütteler ist dieser Fund ein wichtiger Teil unserer Geschichte, führte doch die Brücke, damals noch als Teil des Kirchenweges zwischen Hummelsbüttel und Niendorf, hier über die Tarpenbek.

Mit dem Bau des Flughafens 1911 und der damit verbundenen Flussregulierung hatte die Balkenbrücke westlich der beiden Start- und Landebahnen seine Funktion verloren und ist so in Vergessenheit geraten (sagt Klaus Bokelmann, Architekt und ehemaliger Mitarbeiter am Flughafen). Einst hatte die Tarpenbek als Grenzgewässer die unter dänischer Verwaltung stehende Herrschaft Pinneberg von Preußen getrennt. Sogar das Monogramm des dänischen Königs sowie das Baujahr sind noch gut auf dem Mittelstein erkennbar.

In der „Kirchengeschichte“ unserer Gemeinde, die unser früherer Küster Hans-Gerhard Müller u.a. nach Aufzeichnungen unseres früheren KV- Mitglieds Dr. Erich von Lehe aufgeschrieben hat, steht am Anfang: Wie bei manchen ländlichen Siedlungen gibt es auch über Hummelsbüttel nur wenige urkundliche Aufzeichnungen. Das gilt auch für die Kirchengeschichte unserer alten Gemeinde. Vor 200 Jahren gehörte das holsteinische Dorf Hummelsbüttel noch zum Kirchspiel Eppendorf, das 1267 zu einem eigenen Kirchspiel geworden war. Über die nächsten Jahrhunderte gab es immer wieder Streit mit den dänischen Königen, die damals auch Herzöge von Holstein waren, um die holsteinischen Dörfer, die von Eppendorf kirchlich betreut wurden. Im Jahre 1768 kam es dann zum „Gottorper Vergleich“, diese holsteinischen Dörfer sollten eine eigene neue Kirche in Niendorf (die heutige Niendorfer Marktkirche) erhalten. Jetzt brauchten die Bauern von Hummelsbüttel den weiten Weg nach Eppendorf nicht mehr zu machen. Doch der Gang durch die Feld- und Weidefluren Hummelsbüttels und Fuhlsbüttels waren wohl kaum kürzer. Auf dem weiten Weg nach Niendorf sind unsere Bauern dann sicherlich auch über die jetzt wiedergefundene Brücke gelaufen. Gerhild Krieger-Kopperschmidt

 

Sehen was dahinter steckt, sehen, kommen, bleiben


Unter diesem Motto wurde vor 50 Jahren am 18. September, nach einem Festgottesdienst, das Gemeindehaus eingeweiht. Herr WoIfger, der Architekt unseres Gemeindehauses, überreichte Pastor Meder den Schlüssel zum Gemeindehaus mit den Worten: „Im Gehorsam vor Gott überreiche ich Ihnen nunmehr den Schlüssel zur Öffnung dieser Tür.“ Möge hinfort in diesem Hause erfüllt werden, wie es in Jesaja 60,18 steht. „Deine Tore sollen Lob heißen“

Dann folgten die Festwochen. Unter dem Titel „Sehen was dahinter steckt, sehen, kommen, bleiben“ wurden von Pfarramt und Kirchenvorstand Einladungen an alle Hummelsbüttler Haushaltungen verschickt.

Das neue Gemeindehaus in Hummelsbüttel sollte ein Haus der Begegnung und Geselligkeit, des Fragens und Hörens werden. Für die Festwochen wurden viele Veranstaltungen vorbereitet:
Es begann mit Spielen,Basteln, Singen und Musizieren in vielen Variationen. Es folgten Vorträge und Diskussionen zu politischen Themen, sowohl für die Jugend als auch für die Erwachsenen, Beisammensein der älteren Generation und ein Kinderfest. Den Abschluss, und gleichzeitig den Anfang einer langen Tradition, bildete ein Gemeindeball mit einem großen Programm.

Da in einem Bericht der Lokalpresse von einem „Haus der offenen Tür“ gesprochen worden war, erschienen am Dienstag, dem Tag für die Jugend, viele Jugendgruppen der verschiedensten Art aus ganz Hamburg, die sich zum Teil sehr aggressiv gegenüber standen. Die Gemeinde konnte dem nicht Herr werden. Deshalb musste das Gemeindehaus für die offene Jugendarbeit wegen „groben Unfugs“ vorrübergehend geschlossen werden. Dank Pastor Schreiber, der Anfang 1967 zu uns kam und der eine Gabe hatte, die Jugendlichen positiv zu lenken, beruhigte sich die Szene langsam. Er leitete einen Helferstab an, mit dem er für die Jugendlichen da war. Sie richteten das Untergeschoss des Gemeindehauses, den Flur und einen Gruppenraum für sich ein.

Im Laufe der kommenden Jahre war das Gemeindehaus voller Leben. Neben den wöchentlichen Kreisen für Männer, Frauen, Kinder, Jugendliche und natürlich dem Chor, gab es Vorträge, Filmvorführungen, eine Leihbücherei, Konzerte und vieles mehr. Z.B. unterschiedliche Kurse, wie: Erste Hilfe, mehrere Tanzkurse, einen Handwebkurs usw.

Im April 1968 startet die Gemeinde mit einem „Behelfskindergarten“ im Untergeschoss. Eigentlich sollten noch extra Gebäude für Mitarbeiterwohnungen und Kindergarten gebaut werden, aber dafür konnten keine Gelder mehr bewilligt werden. Der Kindergarten begann mit zwei Gruppen für 30 bis 33 Kinder.

Im Gemeindehaus wurden auch Familienfeste gefeiert und es wurde und wird bis heute von kommunalen Gruppen wie Heimatverein, Schule, Theatergruppen, Yoga und der Tafel genutzt.

Selbstverständlich gab es in den 50 Jahren auch einige Renovierungen und Umbauten. Fenster mussten erneuert werden, die Heizungsanlage wurde von Öl- auf Gasheizung umgestellt, das Dach musste neu gedeckt werden. Wegen einer Auflage der Kindergartenaufsicht mussten vor den Kindergartenräumen die Kasematten entfernt, das Gelände abgeböscht und größere Fenster eingebaut werden. Später wurde die Dunkelkammer verkleinert und ein Teil davon den Kindergartenräumen zugeteilt damit mehr Kinder aufgenommen werden konnten.

Auch im Erdgeschoss gab es Umbauten. Die Küsterwohnung wurde um einen Raum und ein Flurstück verkleinert, um dort ein Jugendbüro einzurichten. Diese Baumaßnahme wurde später wieder zurückgebaut. In den letzten Jahren wurde wieder kräftig umgebaut und saniert, sowohl im Kindergartenbereich als auch im Erdgeschoss.

Heute wird das Gemeindehaus von der Gemeinde, dem Kindergarten und anderen Gruppen benutzt.
Wir hoffen, dass dies noch lange möglich ist.

Klaus Thumann

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